Es ist kein Geheimnis, dass Brücken deutschlandweit in die Jahre kommen. Verändertes Verkehrsaufkommen, Umwelteinflüsse, Materialermüdung. Egal ob Spannbetonbrücken oder Stahlverbundbrücken, irgendwann müssen auch diese Bauwerke saniert werden. Und so meldete sich ein international tätiges Industrieunternehmen bei uns und bat um den Scan einer Brücke.
Keine gewöhnliche Brücke, sondern eine reine Eisenbahnbrücke, die innerhalb eines Industriegebiets über dem Rhein-Herne-Kanal verläuft. Brücken sind auch für uns immer eine Herausforderung, weil hier viele Verantwortlichkeiten zusammenlaufen. Nachdem die Brücke im Vorfeld der Messungen sorgfältig vom Schmutz der Jahrzehnte befreit wurde, ging es also um die Betretungserlaubnis, um Sicherungsposten, den Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator und um vieles mehr.
Später hörten wir dann das klassische laute Hupen, das uns während der Messungen darauf aufmerksam machte, dass sich ein weiterer Güterzug Richtung Brücke bewegt. „Bei jedem Hupen mussten wir unser Stativ mit dem 3D-Laserscanner tatsächlich sofort entfernen, weil die Züge recht schnell heranfuhren. Und weil die Brücke mächtig vibrierte, während die schweren Bahnen darüberfuhren, sorgten wir gerne für etwas mehr Abstand, bis wieder Ruhe einkehrte,“ erklärt der Prokurist unserer PV ANSPERGER mbH und Projektingenieur Hendrik Putsch.
Schließlich haben wir die Brücke mit unserem terrestrischen Laserscanner zunächst von oben in beide Richtungen vermessen und dann von unten. Dank der angebrachten Passpunkte konnte wir später im Innendienst den Bezug von oberer und unterer Messung herstellen und so Querschnittzeichnungen des gesamten Brückenkörpers erstellen. Der perfekte Ist-Zustand im Detail für die kommenden Modernisierungsarbeiten.
Neben der eigentlichen Brücke scannten wir auch noch alte Beton-Fundamente einer ehemals benachbarten Brücke. Damit bewegten wir uns in der Zeit ausnahmsweise einmal rückwärts, um den historischen Rahmen des Brückengebildes richtig einordnen zu können. Eine spannende Tätigkeit in einem interessanten Umfeld. Eigentlich wie immer!