Nach den starken Sommerunwettern 2023 gab es in Höhe einer Gewässermündung in den Rhein Verwirbelungen, die das zufließende Gewässer stromaufwärts gewandert sind. Dadurch wurden großflächige Böschungsbereiche abgetragen und in das Rheinvorland gespült. Zeitgleich unterspülten die auftretenden Wassermassen die Fundamente einer nun einsturzgefährdeten Eisenbahnbrücke, vor der auch zwei gedükerte Rohrleitungen verlaufen. In Folge des Unwetters stellte sich nun die Frage, wieviel Erdreich sich noch über den Leitungen befindet. Erdreich, das dem Gewässer sein Bett gibt und zugleich die Leitungen schützt. Die Aussage über das verbleibende Material über den Rohren war also existenziell für den Betrieb der Leitungen.

Das Unwetter wirkte an einem Freitag auf das Einzugsgebiet des Gewässers. Bereits am Montagmorgen waren wir mit einem Team vor Ort, haben den nicht mehr begehbaren Böschungsbereich mit Laserscannern erfasst und konnten so ermitteln, wie hoch die Überdeckung mit Erdreich über den Leitungen noch ist. Die 3D-Punktwolke und die daraus resultierenden Grundrisse und Schnittzeichnungen lagen bereits 24 Stunden später beim Kunden vor.

Tatsächlich hat das Unwetter mehr als zwei Meter Boden über den Leitungen entrissen. Viel Material – die Leitungen waren dennoch zu keiner Zeit gefährdet. Mittlerweile ist die Böschung wieder aufgebaut, mit deutlich schwereren Felsbrocken befestigt und damit auch für zukünftige Wetterphänomene gerüstet. Die in unmittelbarer Nähe verlaufende Eisenbahnbrücke wurde zwischenzeitlich abgerissen.

So gut und wichtig die konzeptionellen Vorarbeiten zu den meisten Vermessungsprojekten auch sind, manchmal muss man eben sofort reagieren und binnen Stunden am Ort sein. Von daher ist diese 3D-Laserscan-Vermessung ein Beispiel für unsere Flexibilität und Spontanität bei Notfällen. Und genau das macht unsere Arbeit oftmals so spannend.