Die riesigen Tagebaue im heimischen Braunkohlerevier sind eine Welt voller Technikgiganten. Neben den legendären Schaufelradbaggern (Typ 288, 255, 261) gibt es aber auch übliche Bagger, die die Arbeiten des Giganten begleiten. Riesige Varianten der mobilen Fahrzeuge, die beispielsweise im klassischen Straßenbau eingesetzt werden. Ein solcher Bagger ist dort Anfang Februar rückwärts in die Stütze einer Kabelbrücke gefahren. Das Problem klänge überschaubar, wenn man nicht wüsste, dass über diese Brücken zahlreiche Strom- und Kommunikationskabel verlaufen, die bei einem Schaden den gesamten Tagebau lahmlegen könnten.
Also meldete sich der tragwerksplanerische Partner ZPP Ingenieure bei uns, ob wir die Beschädigung an der entsprechenden Stütze vermessen könnten, um die Einwirkung auf die Konstruktion millimetergenau zu dokumentieren. Die besondere Herausforderung für uns bestand darin, dass zwischen telefonischer Anfrage und dem praktischen Scannen der provisorisch abgestützten und nicht mehr einsturzgefährdeten Konstruktion vor Ort lediglich drei Tage vergingen. Im Wissen um die Dinglichkeit des Projektes haben wir also zum Ende der Woche vermessen, am Wochenende die Daten aufbereitet und am Montag geliefert.
„Als wir dort waren, hat uns die extreme Weite des Geländes im Tagebau schon überwältigt. Während also unser 3D-Laserscanner den Bereich abtastete, konnten wir ausgiebig über die schiere Größe des Areals staunen“, erklärt unser Prokurist und Projektingenieur Hendrik Putsch. Der Messtrupp befand sich an einer Stelle, die ebenfalls von den Überschwemmungen von dem verheerenden Hochwasser im Sommer 2021 betroffen war. Genauer: Das Wasser stand beim Jahrhunderthochwasser kurzzeitig bis zum Scheitel der Kabelbrücke – entsprechend verschlammt war der Grund an den Fundamenten der Stützen.
Doch der Schlamm war für unser Projekt nur eine Nebenerscheinung. Interessanter für den Kunden vor Ort war neben unserem raschen Einsatz auch der gemeinsame Blick auf die frischen Daten: „Wir haben nach den ersten Messungen unserem Kunden direkt die Punktwolken auf einem Tablet gezeigt. Er war total begeistert von der unerwartet schnellen Ersteinsicht und hatte ad hoc weitere Ideen für unsere Verfahren im Blick.“
Das Projekt ist längst abgeschlossen, der beeindruckende Rückblick bleibt. Und die Gewissheit, dass unsere PV ANSPERGER mbH im Bedarfsfall binnen Stunden auch mit komplexen Vermessungsaufgaben starten kann.