Es könnte auch heißen: Vorher – Nachher. Schließlich haben wir bei diesem Kunden im ersten Schritt mit dem terrestrischen 3D-Laserscanner und der UAV-Befliegung gearbeitet, um später mit identischem Equipment und zusätzlich mit einem mobilen Laserscanner erneut zu vermessen. Aber der Reihe nach: In der Stadt Monheim am Rhein bewacht der Schelmenturm seit 600 Jahren seine Bürger und ist zugleich das sichtbare Wahrzeichen der Stadt. Als Teil der spätmittelalterlichen Monheimer Befestigungsmauer überdauerte er als steinerner Monolith die Zeit und verfiel doch zunehmend in den fortschreitenden Jahrhunderten. Erst 1983 wurde dieser Turm in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen. Es sollte noch einmal fast 40 Jahre dauern, bis die Restaurierung des historischen Gebäudes thematisiert wurde.

An dieser Stelle kamen wir 2019 mit unserer PV ANSPERGER mbH ins Spiel. Die Aufgabe bestand nun darin, eine Grundlage für ein Schadenskataster der Turmfassaden zu erstellen, um die geplante Sanierung im wahren Wortsinne auf sicherem Grund durchzuführen. Den Schelmenturm haben wir also mit einem Vermessungstrupp und mit einem terrestrischen Laserscanner an einem Tag im Außenbereich vermessen. Zudem führten wir eine Befliegung via UAV durch. Aus den von uns ermittelten Messdaten haben wir im anschließenden Innendienst dann hochauflösende Fassadenansichten erstellt – die sogenannten Orthophotos. Nach unserer Bestandserfassung, die einen großen Anteil an der gesamten Projektplanung hatte, fanden schließlich die Sanierungsarbeiten von Juni 2020 bis August 2021 statt.

Mittlerweile lässt die abgeschlossene Sanierung den Turm wieder in altem Glanz erstrahlen. Verfall und Kriegsschäden sind beseitigt, Steine, Putz, Fensterläden und Mauerwerk angemessen verjüngt. Aus der aufwändigen Sanierung hat die Stadt Monheim zudem eine 160 Seiten starke Dokumentation erstellt, in der sich auch unsere Fassadenansichten zwischen zwei Buchdeckeln wiederfinden. Es war eine ganz besondere Aufgabe, in und an einem derart historischen Gebäude mit unserer modernen Messtechnik auf die geplanten Arbeiten einzuwirken.

Und es war nicht die letzte Tat am Ort. Nach der vollständigen Restaurierung des Turms auf Basis unserer Messungen erhielten wir den Folgeauftrag, erneut den restaurierten IST-Zustand im Außen- und Innenbereich des Turms zu dokumentieren. Während wir die Außenaufnahmen abermals mit dem terrestrischen Laserscanner und einer UAV-Befliegung durchführen und daraus frische Fassadenansichten formen, werden wir für die zu erstellenden Grund- und Schnittzeichnungen die Innenaufnahmen mit unserem mobilen Laserscanner vermessen. Eine vergleichsweise junge Technologie, mit der wir in kürzester Zeit bereits zahlreiche Projekte realisieren konnten. Und ein System, das erhebliche Zeitvorteile mit sich bringt.

An diesem 600 Jahre alten Gebäude konnten wir also abermals zeigen, dass auch im Vermessungswesen das Ende der technischen Entwicklungen noch lange nicht eingetreten ist.